Startseite Allgemein Nur jeder Dritte sportelt im Verein – Bericht Gescherer Zeitung vom 04.10.2025

Nur jeder Dritte sportelt im Verein – Bericht Gescherer Zeitung vom 04.10.2025

von Thomas

Bericht aus der Gescherer Zeitung

Nur knapp jeder dritte Gescheraner ist in einem Sportverein angemeldet. Das hat jetzt die Mitgliederbestandserhebung des Landessportbunds NRW ergeben. Mit 30,63 Prozent liegt Gescher von allen 17 Kommunen im Kreis Borken in diesem Jahr auf dem drittletzten Platz. Nur in Raesfeld und Gronau treiben noch weniger Bürger Sport im Verein. An der Spitze steht Heek, wo 63,13 Prozent der Einwohner in einem Sportverein angemeldet sind. Kreisweit liegt der Organisationsgrad bei 40,52 Prozent.

Von Florian Schütte

„Wir verzeichnen seit Jahren ein stetiges Wachstum“, wundert sich Daniel Zazopoulos. „Es beläuft sich auf jährlich knapp über fünf Prozent netto“, sagt der Geschäftsführer des TV Gescher mit Blick auf die Differenz der An- und Abmeldungen im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl. Tatsächlich hat sich Gescher nach zwei Jahren mit einem Organisationsgrad von knapp 28 Prozent (2023/2024) leicht gesteigert. Zur Wahrheit gehöre laut Zazopoulos aber auch: „Viel mehr Wachstum per anno kann der TV Gescher nicht wirklich verkraften, da es einfach zu wenig interessierte Ehrenamtler gibt, die sich in unserem Verein engagieren wollen“, bedauert der TV-Geschäftsführer. Dabei schöpfe man die Optionen, die der TV anbieten könne, wie erhöhte Übungsleiter-Stundensätze, Qualifikationen und ähnliche Anreize „sicher bestmöglich aus“.

Beim SV Gescher sei man mit 1576 Mitgliedern in diesem Jahr (+ 7,6 % im Vergleich zu 2024) wieder auf dem Niveau von 2018 – nachdem die Mitgliederzahlen im Zuge der Corona-Pandemie leicht eingebrochen waren. „Der Orgagrad an Vereinsmitgliedern war in Gescher in den vergangenen Jahren schon immer ziemlich bescheiden“, räumt Jürgen Richter ein. Zwar habe man das Thema auch schon mal im Stadtsportverband analysiert. „Auf eine Lösung sind wir aber auch nicht gekommen“, berichtet der Geschäftsführer des SV Gescher.

Aktionen wie den Tag der Vereine neulich im Stadtpark nutze man natürlich zur Akquise neuer Mitglieder. Denn: „Wir als Verein müssen es hinbekommen, die Vereinsstruktur größtmöglich beizubehalten“, blickt Richter in die Zukunft. Auf der anderen Seite müsse der SV aber auch professionell als „Dienstleister am Markt“ fungieren.

Mit gemischten Gefühlen sind da die „hervorragenden Zahlen“ der umfangreichen Kursprogramme zu sehen. „Das zeigt einmal, das derzeit bei den Sportbegeisterten ein Wandel stattfindet“, erklärt Richter. „Die Menschen wollen weg von einer festen Bindung; hin zu freien Kursen. Dort ist man flexibel und muss sich nicht binden.“ Das mache auf der anderen Seite für den Sportverein die Planungen aber nicht einfacher. „Diesen Trend sieht man ja auch in anderen Bereichen des Lebens“, zuckt Richter die Schultern. Daher bleibe der Wandel der Gesellschaft auch ein Spagat für die Vereine – und die ehrenamtliche Arbeit weiterhin „das große Thema“, sagt Richter.

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